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Nach einem schmerzvollen Verlust, der mich völlig aus der Bahn warf, suchte ich verzweifelt nach Wegen, mein Herz zu heilen und meinen Geist zur Ruhe zu bringen. Ich entschied mich für die Ausbildung zur Kundalini Yoga Lehrerin und kontaktierte Coaches, Schamanen und Geistheiler, die letztlich alle Wegbereiter waren. Ich wollte die Welt, das Leben, die Menschen, Beziehungen und vor allen Dingen mich selbst verstehen und fand letztlich in den Lehren des Buddhas – dem Dharma – Antworten, die mich nicht nur faszinierten und vieles erklärten, sondern mich auch tief berührten und letztlich zu einem starken inneren Ruf wurden.
In meinen Dreißigern machte ich mich wieder auf die Reise, pilgerte zu den buddhistischen Stätten in Indien, umrundete den Kailash in Tibet und verbrachte mehrere Wochen in einem Meditationskloster im Süden von Myanmar. Durch den Lehrer, den ich dort traf und eine Art déjà vu-Erlebnis wurde der Ruf zum Entschluss: „Ich bleibe – für drei Jahre, denn Meditation ist der Weg!“ Ein halbes Jahr später ordinierte ich als buddhistische Nonne in der Theravada-Tradition und lebte als solche für zwölf Jahre.
Für viele Jahre bestand mein Leben hauptsächlich aus Meditation, dem Studium der buddhistischen Psychologie und dem klösterlichen Alltag in Einfachheit und Stille. Mehr als 12.000 Stunden Meditation und Introspektion, von denen ich mich insgesamt 2,5 Jahre im Edlen Schweigen befand, reinigten den Geist und ließen die Konzentration schärfer werden, um Dinge klarer sehen zu können. Ich erlebte die schönsten Momente in meinem bisherigen Leben voller Liebe, Glück und Zufriedenheit.
Doch das Leben in Asien und das Streben nach Erleuchtung hatte neben der großen Freude des Seins auch seine Herausforderungen (Klima, Kultur, Nahrung etc.) und Hindernisse. Alte Glaubenssätze und Gewohnheitsmuster schlichen sich auf neuen Wegen in mein Leben, so dass ich mich irgendwann in einem körperlichen und spirituellen Burnout befand, anstatt im inneren Garten Eden zu wandeln. Zudem öffneten sich nach und nach Türen zu meinem Unterbewusstsein, hinter denen traumatische Kindheitserfahrungen schlummerten, die unbedingt gesehen werden wollten.
Ein ganz neuer Weg begann, auf dem ich parallel zur Meditationspraxis nicht nur wieder intensiv Kundalini Yoga übte, sondern mich auch für mehrere Jahre in eine Therapie begab. Dort begegnete ich mir selbst in unendlichen Facetten, durchschritt und durchlitt die tiefsten Täler meiner Seele und lernte mich mit meiner Geschichte wirklich ganz anzunehmen und zu lieben. Dabei war mir die Metta-Meditation der Liebenden Güte, des Wohlwollens und der Freundlichkeit, die Hand in Hand mit der inneren Kind-Arbeit ging, eine meiner engsten Wegbegleiterinnen.
Der Weg der westlichen Psychologie, so wie ich sie kennenlernen durfte, war so inspirierend und hilfreich für mich, dass ich mich für das Studium zur Heilpraktikerin für Psychotherapie sowie zur Psychologischen Beraterin entschied und seit 2021 in eigener Praxis tätig bin.
2020 entschied ich mich die Robe abzulegen, da die äußere Form meinem Heilungs- und Entwicklungsweg nicht mehr entsprach und meine Flügel sich ausbreiten wollten, um neue Horizonte zu erkunden, die mir als Nonne nicht zugänglich waren.
Die Reise geht weiter, ich bin neugierig und forschend, wissend, dass ich jederzeit in mir zuhause sein kann. Dabei ist es mein Herzenswunsch, die Weisheitslehren sowie meine auf dem Weg gemachten Erfahrungen zu teilen und weiter zu geben, um Dich in Deiner Herzensentwicklung zu begleiten.
Mit Metta, Claudia